26.03.2013 – Kategorie: Allgemein

Star-Trek: Ufos über London

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Als Vorbote für den Paramount-Film „Star-Tek – Into Darkness“, der im Mai in Europas Kinos kommt, zeichnete am 23. März ein Schwarm von 30 Mini-Helikoptern das Star-Trek-Logo in den Nachthimmel über London. Entwickelt wurde die Choreografie der mit LED-Beleuchtung ausgerüsteten Quadrocopter vom Linzer Ars Electronica Futurelab. Die Fluggeräte stellte die Ascending Technologies GmbH aus Krailling bei München zur Verfügung.

Die 30 mit LED bestückte Mini-Helikopter zeichneten das Star-Trek-Logo in den Himmel. In Auftrag gegeben hatte die fliegende Lichtskulptur Filmproduzent Paramount. Die Lichtshow sollte auf den Kinostart der neuen Star-Trek-Folge „Into Darkness“ hinweisen, die im Mai in die europäischen Kinos kommt.

Zum Einsatz kamen Quadrocopter vom Typ AscTec Hummingbird des Münchener Herstellers Ascending Technologies. Die nur 500 Gramm schweren Kleinhubschrauber werden elektrisch angetrieben. Sie besitzen ein GPS-Modul, mit dem sie autonom ihre Position ansteuern und halten können. Eine vom Ars Electronica Futurelab entwickelte Software gibt per Funk die Positionen vor. Mit kleinen LED-Lampen als Nutzlast können die Quadrocopter am Himmel dynamisch beliebige Figuren bilden.

Nach der Weltpremiere bei der Linzer „Klangwolke“ war dies der zweite Einsatz des Quadrocopter-Schwarms. „Das Ganze war eine riesen Herausforderung, genau deshalb aber auch so reizvoll“, freut sich Horst Hörtner, Leiter des Linzer Ars Electronica Futurelab. Der wichtigste Schritt war dabei, in nur kurzer Zeit eine neue, dreidimensionale Choreografie zu entwickeln. „Die Show hier in London
führt eindrucksvoll vor Augen, was wir gemeinsam in nicht einmal einem Jahr alles geschafft haben“, sagt Daniel Gurdan, CEO und Entwicklungsleiter von Ascending Technologies.

Schwärmen in 3D

Die Idee zu einer Himmelschoreografie mit Quadrocoptern entstand bei der Vorbereitung des Klangwolke-Festivals 2012 in Linz. Ascending Technologies war der einzige Hersteller weltweit, der sich in der Lage sah, die Idee des Ars Electronica Futurelabs zu realisieren. Niemand war in der Lage, eine so große Anzahl von Quadrocoptern so präzise steuern. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt entwickelten sie Hard- und Software für solche Flüge. Mit insgesamt 50 gleichzeitig choreografierten Mini-Helikoptern halten sie bis heute den Weltrekord.

Um die notwendigen Reaktionsgeschwindigkeit der Quadrocopter mit minimaler Latenzzeit zu bewerkstelligen, läuft die gesamte Kommunikation zwischen Schwarm und Bodenstation über eine eigens hierfür entwickelte 2,4 GHz Übertragungsstrecke. Für den Londoner Einsatz wurde die Kommunikation sowohl der Quadrocopter untereinander als auch zur Bodenstation neu gestaltet.

Auf Basis der Gestaltungssoftware 3D-Studio-Max entwickelte das Ars Electronica Futurelab die Steuerungssoftware für den Schwarm. Wie bei einer Animation definieren Designer die dreidimensionale Form der Lichtskulptur und ihre Bewegungen. Das jeweilige Ergebnis wird an die Flugkontroll-Software übermittelt. Diese sendet die anzusteuernden Koordinaten an die Quadrocopter. Dabei ist sie unempfindlich gegenüber Störungen durch Handyfunk oder WLAN-Netze und berücksichtigt sogar geringe Positionsabweichungen durch GPS-Messfehler oder Wind, so dass eine sichere Choreografie auf engstem Raum möglich ist.

Den Partnern steht damit ein Gesamtsystem zur Verfügung, mit dem völlig neue Visualisierungen selbst an so sensiblen, mit hohen Sicherheitsauflagen verbundenen Orten wie der Londoner Innenstadt umgesetzt werden können. Mit diesem Schwarm haben wir eine völlig neue Kunstform entwickelt, eine fliegende Lichtskulptur“ sagt Horst Hörtner vom Ars Electronica Futurelab. „Und der Auftrag von Paramount zeigt, dass es darüber hinaus sogar kommerziell interessant ist, diese Kunstform weiter zu entwickeln.“


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