24.11.2020 – Kategorie: Komponenten & Systeme
Rückwandsysteme in Werkzeugmaschinen – sensible Maschinenteile in rauen Umgebungen schützen
Lamellenbleche aus rostfreiem Stahl schützen die Faltenbälge des Typs Samurai vor heißen und scharfkantigen Spänen. Anbieter Hema fertigt mit ihnen maßgeschneiderte Rückwand- und Trennsysteme für unterschiedliche Werkzeugmaschinentypen.
Die Lamellenbleche werden an der Oberkante der Falten befestigt und verstärken die Faltenbälge zusätzlich. Maschinen sind durch die Rückwandsysteme wirkungsvoll vor schnell fliegenden, sehr heißen und scharfkantigen Spänen geschützt. Die Faltenbälge eignen sich daher besonders für High-Speed-Cutting-Anwendungen und wurden bereits in Maschinenzentren mit Geschwindigkeiten von über 100 Metern pro Minute und Beschleunigungen von mehr als 2 g verbaut.
Die Grundversion der Lamelle ist flach, die Endkanten sind in Form eines Abstreifers ausgebildet, so dass ein sehr guter Abschluss erzielt wird und eine glatte, dichte Oberfläche auf dem Faltenbalg entsteht. Weil Hema die Faltenbälge hinsichtlich Abmessungen, Material, Form und Verarbeitung nach den Anforderungen des Kunden fertigt, bieten sie ein breites Anwendungsspektrum.
Sensible Maschinenteile durch Rückwandsysteme schützen
Die Faltenbälge bieten eine ideale Grundlage für die Konstruktion von Rückwandsystemen, die in Werkzeugmaschinen sensible Maschinenteile auf der Antriebsseite vor Verschmutzung durch den Fertigungsprozess schützen. Rückwandabdeckungen müssen die Arbeitsspindel dicht aber flexibel umschließen, da sie von dieser beim Verfahren im Arbeitsraum mitgeführt werden. Diese Rückwandabdeckungen lassen sich individuell für die jeweilige Baureihe unter Berücksichtigung der individuellen Anforderungen aus Maschinengeometrie und Maschinensystem konzipieren, auslegen und fertigen.
Trennwand öffnet automatisch
Bei einer Maschine mit automatischer Beladung sollte der Beladeraum vom Arbeitsraum abgetrennt sein, um Verschmutzungen zu vermeiden. Der Arbeitsraum der Maschine wird daher durch ein Trennwandsystem in zwei unabhängige Bereiche getrennt. Um Werkstücke von einer Station in die andere zu überführen, muss die Trennwand horizontal geöffnet werden. Der Ständer mit dem aufgespannten Werkstück verfährt dann auf einer Achse an der Maschinenrückseite. Ebenso kann damit ein Werkzeugmagazin vom Arbeitsraum getrennt werden. In diesem Fall fährt der Fahrständer mit der Werkzeugspindel für den Werkzeugwechsel komplett aus dem Arbeitsraum heraus zur Werkzeugwechselvorrichtung in den Beladeraum. Da der Faltenbalg in dieser Anordnung nicht von der Achse mitgenommen werden kann, übernehmen Pneumatikzylinder das Öffnen und Schließen des Faltenbalgs.
Der Fastaf-Samurai-Faltenbalg ist in einen Rahmen eingebaut, der an die Querschnittsgeometrie des Maschineninnenraumes angepasst ist und mit Hilfe von Abstreifern an den Kanten komplett abschließt. Lediglich an der Rückseite ist der Rahmen unterbrochen, damit das Werkstück auf der Achse verfahren werden kann. Die Position des Faltenbalges wird im Fertigungsprozess durch Sensoren überwacht. Hema liefert das Komplettsystem mit vorinstallierten Pneumatikzylindern montagefertig zum Einbau der Rückwandsysteme in die Maschine an.
Der Autor Dietmar Loster ist Projektingenieur Schutzsysteme bei Hema Maschinen- und Apparateschutz.
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