12.05.2023 – Kategorie: Fertigung & Prototyping, Konstruktion & Engineering
Prostep: 3D-Daten-Austausch im OCX-Format
In Ermangelung eines allgemein akzeptierten Formats für den Austausch von 3D-Daten schickten Werften, Designbüros und Klassifikationsgesellschaften bislang gerade in der frühen Designphase immer noch Unmengen an Zeichnungen der Rumpfstruktur hin und her. Das soll sich jetzt mit OCX ändern.
Die beteiligten Unternehmen wollen mit Hilfe des neuen Standards zeichnungslose Prozesse etablieren. Zudem möchte man den mit der Zeichnungserstellung oder Neukonstruktion in speziellen Berechnungswerkzeugen verbundenen Aufwand drastisch reduzieren. Als Mitglied des OCX-Konsortiums entwickelt Prostep Lösungen für die Verwendung von OCX-Daten in IT-Systemen, die diesen Standard noch nicht unterstützen.
Software-Hersteller können Schnittstellen testen
OCX steht für Open Class 3D Exchange Format. Der neue Standard wurde erst vor vier Jahren im Forschungsprojekt Approve unter Federführung der Klassifikationsgesellschaft DNV und unter Beteiligung namhafter Hersteller von schiffbauspezifischen CAx-Systemen entwickelt.
Das Projektteam brachte den Standard dann in das neu gegründete Konsortium ein, mit dem Ziel, ihn möglichst agil weiterzuentwickeln und dabei viel Feedback aus der Industrie einzuholen. Deshalb hat das Konsortium nach dem Vorbild des Prostep Ivip-Vereins ein Implementor-Forum aufgesetzt, in dem die beteiligten Software-Hersteller ihre Schnittstellen testen lassen können.
Bearbeitung von OCX-Modellen deutlich beschleunigen
OCX kann den Werften und Designbüros Mannmonate an Zeit für die Zeichnungserstellung und die Erstellung von speziellen Modellen für die Klassifikationsgesellschaften einsparen. Letztere können die OCX-Daten bei Bedarf direkt für Berechnungen nutzen und brauchen dafür keine separaten 3D-Modelle mehr zu erstellen.
Im nächsten Schritt soll der Standard dahingehend erweitert werden, dass der Round Trip bei der Kommunikation zwischen Klassifikationsgesellschaften und Werften unterstützt wird. Die Klassifikationsgesellschaften schicken die Open Class 3D Exchange-Modelle mit Anmerkungen zurück, die die KonstrukteurInnen und Konstrukteure direkt in das System einlesen können. Das würde ihre Bearbeitung deutlich beschleunigen.
Einbettung von OCX in 3D-PDF-Dokumente
„Der neue Standard hat in vier Jahren eine größere Akzeptanz erreicht als Step in über 20 Jahren. Die meisten Hersteller von schiffbauspezifischen CAx-Systemen haben inzwischen entsprechende Schnittstellen in ihre Systeme implementiert oder arbeiten daran“, sagt Carsten Zerbst, Manager Systems Integration bei Prostep.
Die Schiffbau-Expertinnen und Experten des Unternehmens bieten den Open Class 3D Exchange-Support für Legacy-Systeme und Systeme an, die das Format nicht unterstützen. Außerdem entwickeln sie spezielle Tools für die Einbettung von OCX in 3D PDF-Dokumente, um sie offline auf einem Tablet-PC visualisieren zu können.
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