Digital Engineering Magazin 2014/05

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Liebe Leser,
für Fußballfreunde hat am 12. Juni die sicherlich schönste Zeit des Jahres begonnen: die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. In den nächsten vier Wochen wird sich vieles um den Fußball drehen und andere Dinge in den Hintergrund verdrängen.
Ich traue unserer Mannschaft jedenfalls ein erfolgreiches Turnier zu. Schließlich steigern sich unsere Kicker meist bei Weltmeisterschaften – dies hat die Vergangenheit schon oft gezeigt. Und von der Qualität her brauchen sich unsere 23 Spieler auch nicht zu verstecken und können sicherlich mit den anderen Top-Nationen mithalten. Wir sollten unserer Mannschaft jedenfalls kollektiv die Daumen drücken. Vielleicht wird ja ein Traum wahr und unser Kapitän Philipp Lahm bekommt am 13. Juli in Rio de Janeiro den goldenen WM-Pokal überreicht. Nach mehreren vergeblichen Anläufen wären wir doch endlich einmal wieder dran.
Fußball-WM hin oder her, für Konstrukteure und Ingenieure gibt es auch außerhalb des Sports weiterhin interessante Themen und News. Ein gutes Beispiel dafür ist die Meldung von Dassault Systèmes über die Präsentation von BIOVIA. Der Anbieter von Lösungen für 3D-Design und PLM stellte Anfang Juni seine neueste Marke BIOVIA vor. Sie kombiniert die Dassault-Aktivitäten in Bio-Intelligence mit den eigenen 3D-Experience-Technologien und den Anwendungen für Bio- und Werkstoffwissenschaften des kürzlich akquirierten Unternehmens Accelrys. BIOVIA soll durch Anwendungen, Services und Content-­Zugang unternehmensweite wissenschaftliche, biologische, chemische und materialwissenschaftliche Entwicklungen ermöglichen.
Ein hochinteressantes Umfeld für Produktentwickler. Schließlich zieht die Bionik bereits seit Jahren Naturwissenschaftler, Ingenieure, Konstrukteure, Architekten und Designer in ihren Bann, die versuchen, Phänomene der Natur auf die Technik zu übertragen.
Beispielsweise sind Wassertiere, vor allem Delfine, eine großartige Inspirationsquelle für Entwickler. Oft versucht man, biologische Mechanismen mit technischen Mitteln zu replizieren. So erkannte bereits 1936 der britische Zoologe Sir James Gray, dass Delfine im Verhältnis zu ihrer Muskelmasse unerklärbar hohe Geschwindigkeiten und Beschleunigungen erreichen. Er formulierte die Hypothese, die Delfinhaut müsse spezielle strömungstechnische Eigenschaften haben, was zu vielfältigen Bemühungen der Wissenschaft führte, das sogenannte Gray’sche Paradoxon zu erklären.
Der Lösung dieses Rätsels ein Stück näher zu kommen, das war auch das Ziel der ­Diplomarbeit von Donald Riedeberger an der Uni Stuttgart. Mit Berechnungstools konnte er die einzigartigen hydrodynamischen Eigenschaften der Delfine simulieren. Mehr über die numerische Simulation am gemeinen Delfin lesen Sie auf den Seiten 32 und 33. Ein – wie ich meine – faszinierendes Praxisbeispiel für die Bionik.

Viel Spaß beim Lesen!
Rainer Trummer, Chefredakteur

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