Digital Engineering Magazin 2014/02

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Liebe Leser,
der Internetkonzern Google ist in unserem Alltag an vielen Stellen präsent. Die meisten Anwender kennen den amerikanischen IT-Giganten von der gleichnamigen Suchmaschine, die mit Abstand am häufigsten von allen genutzt wird. Auch das Betriebssystem Android für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets bringt man gleich mit Google in Verbindung. Und vielleicht kennen Sie auch noch andere IT-Tools von Google wie AdWords für Online-Werbung, Analytics für Webanalysen oder Google Apps for Business, ein Cloud-basiertes Produktivitätspaket für Unternehmen. Aber wussten Sie, dass sich der Suchmaschinengigant auch mit Robotik, Haustechnik und der Automobilindustrie beschäftigt?
Möglich machen dies die vielen Zukäufe, die Google insbesondere in den letzten beiden Jahren getätigt hat. In einem Kaufrausch, der seinesgleichen sucht, haben die Amerikaner alleine im letzten Jahr 18 Unternehmen gekauft, davon fünf Firmen im Bereich Robotik. Der größte Brocken war sicherlich die Akquisition von Boston Dynamics, einem innovativen Roboter-Hersteller, der vor allem für das Pentagon gearbeitet hat – auch an Programmen, deren Ziel autonome Militärroboter waren.
Im Januar dieses Jahres hat Google nun das Start-Up-Unternehmen Nest übernommen, einen Anbieter von intelligenten, vernetzten Heizthermostaten und Rauchmeldern. Mit dem 3,2-Milliarden-Dollar-Deal unterstreicht Google um einmal mehr, dass es dem Unternehmen schon lange nicht mehr um die Suche im Internet geht, sondern vielmehr darum, sich mit seinen Lösungen in vielen Bereichen des Alltags unverzichtbar zu machen und die Daten, die über die vielfältigen Systeme gewonnen werden, für die eigenen Zwecke zu nutzen.
Ein wichtiger Baustein im Google-Puzzle dürfte auch der kürzlich getätigte Kauf der britischen Firma DeepMind sein, einem Start-Up, das sich mit künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt. Google als größter Datensammler der Welt könnte mit KI-Methoden in Zukunft die Möglichkeit haben, große Datenbestände auswerten zu können.
Damit nicht genug, versucht Google nun sein Betriebssystem Android über Smartphones und Tablets hinaus in immer neue Anwendungsfelder zu pressen, um das „Internet der Dinge“ voranzutreiben. Beispielsweise hat Google zusammen mit mehreren Automobilherstellern die Open Automotive Alliance ins Leben gerufen. Bisher sind neben Google vier Autohersteller dabei – Audi, GM, Honda und Hyundai – sowie die Chip-Schmiede Nvidia. Bereits 2014 sollen erste Autos serienmäßig mit Android an Bord auf den Straßen rollen. Darüber kann Google wieder eine Menge Daten sammeln.
Und wenn ich an Industrie 4.0 mit vernetzten, softwaregesteuerten Lösungen denke, die miteinander und mit dem Anwender kommunizieren, dann werde ich hellhörig. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass Google in Zukunft auch im industriellen Bereich eine dominante Rolle spielen möchte. Deshalb sollten unsere Industrieunternehmen hier auch besonders wachsam sein.

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