Digital Engineering Magazin 2012/05

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Offene PLM-Systeme erwünscht

Liebe Leser,
nicht immer herrscht eitel Sonnenschein zwischen IT-Anbietern und ihren Anwendern. Dies ist auch im Bereich des Product Lifecycle Management (PLM) nicht anders. Nur allzu oft bemängelten PLM-Kunden in der Vergangenheit die fehlende Offenheit der angebotenen Lösungen, was ihnen in den letzten Jahren viel Zeit und Geld gekostet hat. Das Marktangebot an IT-Lösungen für das Product Lifecycle Management ist nämlich groß, doch lassen sich diese Lösungen meist nicht innerhalb einer kurzen Zeitspanne in die bestehende IT-Landschaft integieren. Aufgrund des hohen Komplexitätsgrades bewegen sich die IT-Projektlaufzeiten in einem Zeitrahmen von mehreren Monaten bis mehreren Jahren, je nach Umfang. Dies überrascht mich nicht, schließlich sind meist vielzählige Standardlösungen, Anwendungen und Schnittstellen in ein PLM-Gesamtsystem einzubinden. Viele Industrieunternehmen hängen deshalb „am Tropf“ der IT-Systemanbieter und hatten bisher nur wenig Möglichkeiten, aufgrund der mangelnden Offenheit der PLM-Lösungen eine langfristige Business-Strategie zu entwickeln. Dies ist aber entscheidend für die erfolgreiche Zukunft eines Unternehmens. Schließlich ist die Wertschöpfungskette in der Fertigungsindustrie zunehmend global verteilt und virtualisiert und die Hersteller – besonders in der Automobilindustrie – sind bei der effizienten und innovativen Entwicklung ihrer neuen Modelle auf eine Vielzahl von verschiedenen und oft nicht durchgängigen IT-Systeme angewiesen.
Doch jetzt soll vieles besser werden. Denn mit dem „Codex of PLM Openess (CPO)“ hat der ProSTEP iViP e.V. im März einen Kodex zur Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses von Offenheit bei IT-Systemen im PLM-Bereich vorgestellt. Mittlerweile unterstützen 22 global agierende Automobilhersteller und -zulieferer sowie IT-Anbieter und IT-Integratoren das Vorhaben. Die Industrie erhofft sich von mehr Offenheit in den PLM-Anwendungen vor allem massive Zeit- und Kosteneinsparungen.
Dass das Thema PLM-Offenheit viele PLM-Betroffene interessiert, zeigte sich auch auf dem ProSTEP-iViP-Symposium in Hamburg, das mit 460 Teilnehmern aus 13 Ländern und 27 Ausstellern einen neuen Besucherrekord aufstellen konnte.
Anwender und Anbieter sind sich weitgehend darüber einig, dass Standards und offene Systeme eine wesentliche Voraussetzung für eine künftig erfolgreiche globale Produktentwicklung sind.
Allerdings muss nach der Absichtserklärung der Codex, der auf einer freiwilligen Selbstverpflichtung basiert, jetzt auch mit Leben erfüllt werden. Nur so lässt sich das erarbeitete einheitliche Grundverständnis zum Thema Offenheit von IT-Systemen im PLM-Kontext auch erfolgreich umsetzen. Ein Erfolg wäre der ganzen PLM-Anwenderschaft jedenfalls zu wünschen. Schließlich sind effiziente und beherrschbare Prozesse für Unternehmen auch in Zukunft immens wichtig. Mehr über den „Codex of PLM
Openess“ lesen Sie ab Seite 52.

Ihr
Rainer Trummer, Chefredakteur
[email protected]

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