Digital Engineering Magazin 08/2015

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VW und das Diesel-Gate

Liebe Leser,
da haben sich VW und seine Händler auf die IAA, der wichtigste Automesse des Jahres, gefreut mit der Hoffnung auf boomende Geschäfte – und dann das. Am 18. September – also während der IAA – machte die US-Umweltschutzbehörde EPA die Manipulation von Abgaswerten durch Volkswagen öffentlich. Seitdem überschlagen sich die Ereignisse, Köpfe in der Chefetage rollen, die VW-Aktie sinkt in den Keller und viele betroffene Kunden fragen sich, was aus ihren Fahrzeugen wird.
Volkswagen hat weltweit in rund elf Millionen Dieselautos eine Software installiert, mit der sich Abgaswerte manipulieren lassen. Das sogenannte Defeat-Gate optimiert die Stickoxidwerte im Prüfstandlauf, schaltet sich im Normalbetrieb jedoch aus. So überschreiten die manipulierten TDI-Motoren vom Typ EA 189 die gesetzlichen Grenzwerte.
Vielleicht sind Sie auch betroffen. Schließlich sind die TDI-Fahrzeuge von VW und seinen Konzernmarken Audi, Skoda und Seat beliebte Firmenautos. Auch mein Dienstwagen ist ein VW, ein Golf TDI der siebten Generation mit einem 1,6-Liter-Motor und ich musste damit rechnen, dass das Fahrzeug die ­Manipulationssoftware verwendet. Anfang Oktober kam die Entwarnung: Die Überprüfung auf der VW-Webseite mit der Eingabe der Fahrzeug-Identifizierungsnummer ergab, dass dieses Fahrzeug nicht die Software verwendet, die Stickoxidwerte (NOx) im Prüfstandlauf (NEFZ) optimiert. Also kann ich wieder ein reines Gewissen haben.
Volkswagen dürfte dieser Skandal aber länger beschäftigen und richtig viel Geld kosten. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte der neue VW-Chef Matthias Müller, dass der Automobilhersteller die Mängel an den Fahrzeugen bis Ende 2016 beheben möchte. Bei einer großen Anzahl an Fahrzeugen ist seinen Angaben zufolge das Problem per Software-Update lösbar, bei einigen Autos sind aber wohl Eingriffe in Teile des Fahrzeugs erforderlich. „Notfalls bauen wir um. Natürlich kostenlos für den Kunden“, so Müller in der F.A.Z. Die Ingenieure von VW werden sicherlich in den nächsten Wochen und Monaten mit Hochdruck an der Problembehebung
arbeiten.
Die Milliarden, die für die Mängelbehebung und Strafzahlungen anfallen, möchte VW durch ein rigides Sparprogramm aufbringen. Unter anderem will VW-Chef Müller Investitionen in ­Maschinen und Infrastruktur verschieben. Wenn es schon einmal soweit kommt, muss es wirklich um viel Geld gehen, das VW für die Folgen des Skandals aufbringen muss. Denn Technologie-­Investitionen sollen auch die Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten Jahren sichern. In Hinblick auf Investitionen für Industrie 4.0 sind Sparmaßnahmen jedenfalls alles andere als wünschenswert.

Rainer Trummer, Chefredakteur

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