29.03.2016 – Kategorie: Hardware & IT
Lasersintern: Airbus will eine Tonne Metall im Monat „drucken“
Premium Aerotec startet am Standort Varel (Friesland) die Serienproduktion von 3D gedruckten Metallbauteilen. Dazu hat die Airbus Tochter eine neue Produktionshalle für die additive Herstellung von Titanteilen errichtet. Bis 2018 möchte Airbus den Verbrauch an Metallpulver auf eine Tonne pro Monat steigern.
Premium Aerotec startet am Standort Varel (Friesland) die Serienproduktion von 3D gedruckten Metallbauteilen. Dazu hat die Airbus Tochter eine neue Produktionshalle für die additive Herstellung von Titanteilen errichtet. Bis 2018 möchte Airbus den Verbrauch an Metallpulver auf eine Tonne pro Monat steigern.
Premium Aerotec folgt mit dem Investment einer Vision von Airbus. Laut Peter Sander, Leiter Emerging Technologies & Concepts bei Airbus, plant demnach im Jahr 2018 eine Tonne Metallpulver im Monat zu drucken. Produktion und Prozesse des Additive Manufacturings (AM) sollen dementsprechend konsequent vorangetrieben und ausgebaut werden.
Serienfertigung: Concept Laser liefert die Lasersinter-Anlagen
Die neue Produktionshalle für den 3D-Metalldruck von Premium Aerotec wurde am 20. Januar 2016 in Betrieb genommen. Im Rahmen einer Eröffnungsfeier waren 250 Mitarbeiter und Gäste anwesend, darunter auch Brigitte Zypries, parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium und Luft- und Raumfahrtkoordinatorin der deutschen Bundesregierung. Zunächst sollen hier doppelwandige Rohrkrümmer für das Treibstoffsystem des Transportflugzeuges A400M in Serie entstehen. Die komplexen Teile wurden bis Dato aus einzelnen Gussteilen mittels Schweißen zu einer Baugruppe zusammengefügt.
In der Halle produzieren zwei M2 Cusing Multilaser und eine X line1000R von Concept Laser Bauteile im Lasercusing-Verfahren. „Bis Mitte 2016 kommt noch eine X line 2000R hinzu, die mit 800 mal 400 mal 500 Kubikmillimetern über den momentan weltweit größten Bauraum im Bereich des pulverbett-basierten Laserschmelzens verfügt und mit 2-mal-1.000-Watt-Lasern ausgestattet ist“, so Gerd Weber, Standortleiter Varel bei Premium Aerotec.
Kooperationsvereinbarung stellt Weichen für die Zukunft
Für die Luftfahrtindustrie sind die additiven Fertigungsverfahren zugleich Chance und Herausforderung. Denn mit einer additiven Fertigungstechnologie entstehen völlig neue Bauteile und auch neue Zulieferketten. Premium Aerotec steht dabei im Mittelpunkt eines umfassenden Netzwerkes von unterschiedlichsten Unternehmen. Dazu wurde die Zusammenarbeit mit bestimmten Partnern intensiviert. So unterzeichnete eine Delegation von Premium Aerotec am 20. Januar 2016 einen Kooperationsvertrag mit Concept Laser als dem Premium-Lieferanten für die Maschinen- und Anlagentechnik. Kernpunkte der Zusammenarbeit sind zudem die weitere Industrialisierung des Laserschmelzprozesses für Luftfahrtanwendungen, die Weiterentwicklung der Anlagen- und Verfahrenstechnik und der QS-Systeme, sowie die Qualifizierung neuer Pulverlegierungen. Dazu Frank Herzog, Geschäftsführer von Concept Laser: „Die Kooperation markiert einen wichtigen Meilenstein für die Industrialisierung des 3D-Metalldrucks im Flugzeugbau und gilt sicher auch als Signal für andere Industrien. Das Netzwerk wird gemeinsam die Wertschöpfungskette verbessern. Wir arbeiten heute schon an den Lösungen von morgen, um das Laserschmelzen mit Metallen für die wirtschaftliche Serienfertigung noch attraktiver zu machen. Die Umsetzung des Industrie 4.0-Leitgedankens in Form von Digitalisierung, Automatisierung und der Vernetzung einer beliebiger Anzahl von Maschinen sind elementarer Bestandteil unserer Ende letzten Jahres vorgestellten AM Factory of Tomorrow.“
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