06.11.2023 – Kategorie: Digitalisierung
Künstliche Intelligenz: Interne ChatGPT-Anwendung für Beschäftigte
Künstliche Intelligenz (KI) soll bei Mercedes-Benz den Arbeitsalltag für Mitarbeitende erleichtern und die Effizienz steigern. Dazu ermöglicht das Unternehmen die Nutzung von generativer KI in sicherer Umgebung. Der Rollout startet sofort und wird für einen Großteil der Belegschaft bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Mercedes-Benz führt für seine Beschäftigten eine interne Web-Applikation ein: den Mercedes Benz Direct Chat. Dieser nutzt die ChatGPT-Technologie von OpenAI über den Microsoft Azure OpenAI Service. Dahinter verbirgt sich ein Textgenerator, der dank maschineller Lernverfahren und natürlicher Sprachverarbeitung innerhalb weniger Sekunden präzise und kontextbezogene Antworten liefert. Der intuitive und benutzerfreundliche Direct Chat kann beispielsweise beim Erstellen von E Mails, Berichten, Dokumentationen und anderen Arbeitsunterlagen helfen. Des Weiteren lassen sich auch längere Texte zusammenfassen. Die Web-Applikation wird zunächst in Englisch und Deutsch verfügbar sein. Anwendungen auf Basis von generativer Künstlicher Intelligenz versprechen, Prozesse und Aufgaben vor allem in der Verwaltung zu verschlanken und wertvolle Zeit zu sparen. Das Unternehzmen erwartet sich davon signifikante Effizienzsteigerungen. Die Integration dieser Technologie in den Arbeitsalltag soll außerdem dabei helfen, fortwährend bessere Lösungen für die Kundinnen und Kunden anzubieten.
Künstliche Intelligenz ist ein Beschleuniger
„KI ist ein Beschleuniger der digitalen Transformation. Deshalb sollen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten, mit dieser wegweisenden Technologie zu arbeiten und eigene Erfahrungen in einer geschützten Umgebung zu sammeln. Die Einführung des Direct Chat basierend auf Microsoft Azure OpenAI Service markiert einen bedeutenden Meilenstein auf unserem Weg zu einem digitalen Unternehmen und in eine noch effizientere Zukunft“, erklärt Jan Brecht, Chief Information Officer (CIO) der Mercedes Benz Group.
Schon bis Jahresende wird ein Großteil der Belegschaft die Anwendung nutzen können. In gesicherter Umgebung können sich die Mitarbeitenden mit den Möglichkeiten von generativer KI vertraut machen und deren Chancen und Risiken kennenlernen. Dafür wurden eigens Nutzungsbedingungen erstellt. Zum Beispiel müssen die erstellten Texte auf Richtigkeit überprüft und gekennzeichnet werden, sofern sie nicht vom Nutzenden wesentlich überarbeitet wurden.
Spezifische Qualifizierungsangebote für KI
Um den Einstieg in Thema und Tool zu erleichtern, stellt das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene Trainings zur Verfügung. Diese reichen von komprimierten Einstiegskursen bis zu speziellen Lernpfaden. Damit setzt das Unternehmen konsequent den mit der Qualifizierungsinitiative Turn2Learn (LINK) eingeschlagenen Weg fort und bietet seinen Beschäftigten ein umfassendes Angebot, um selbstbestimmt und flexibel für die bisherige Tätigkeit oder zukünftige Stellenprofile zu lernen. Unter dem Dach von Turn2Learn investieren die Stuttgarter bis 2030 weltweit mehr als zwei Milliarden Euro in die Weiterbildung seiner Beschäftigten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Angeboten rund um Digitalisierung und KI.
„Künstliche Intelligenz kann nicht nur wiederkehrende Routineaufgaben übernehmen, sondern auch bei gestalterischen Prozessen unterstützen. Das entlastet und schafft Freiraum für kreative und anspruchsvollere Tätigkeiten“, sagt Sabine Kohleisen, Vorstandsmitglied der Mercedes Benz Group, Personal und Arbeitsdirektorin. „Ich erlebe jeden Tag, dass sich das Team auf den Wandel einlässt und lernt, die digitalen Möglichkeiten optimal einzusetzen. Damit investiert jede und jeder Einzelne in die eigene Zukunft und eröffnet sich neue berufliche Möglichkeiten. Mit Turn2Learn stellt das Unternehmen die entsprechenden Qualifizierungen für die Beschäftigten zur Verfügung – auch für den Direct Chat.“
Datenschutz und -sicherheit sind gewährleistet
Datenschutz hat für das Unternehmen eine hohe Priorität. Die Nutzung von des Direct Chat setzt voraus, dass die relevanten Datenschutzrichtlinien und -vorschriften eingehalten werden. Die Texteingaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden nicht auf den Servern gespeichert oder für Trainingszwecke der KI verwendet. Das Unternehmen integriert ChatGPT über den Microsoft Azure OpenAI Service und nutzt die groß angelegten generativen KI-Modelle in Kombination mit den Sicherheits-, Datenschutz- und Zuverlässigkeitsfunktionen der Azure Cloud. Die Web-Applikation wird in europäischen Rechenzentren betrieben. Das Unternehmen hat jederzeit die Hoheit über die IT-Prozesse im Hintergrund.
„Die Frage ist nicht, ob Künstliche Intelligenz genutzt wird – sondern wie“, betont Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Mercedes Benz Group, Integrität, Governance & Nachhaltigkeit- „Wir stellen unseren Teams eine innovative Lösung zur Verfügung, die für einen chancenorientierten und gleichzeitig verantwortungsvollen Einsatz von KI steht. Unsere KI-Prinzipien und Datenschutz haben wir bei der Entwicklung von Beginn an integriert.“
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