03.07.2023 – Kategorie: Fertigung, Fertigung & Prototyping, Produktionsprozesse, Technologie
Kalt-IOB: Neue 3D-Drucktechnologie bietet Gießereiindustrie Vorteile
Die Voxeljet hat auf der Gifa 2023 die neue Kalt-IOB (Inorganic Binding)-3D-Drucktechnologie präsentiert. Mit diesem Verfahren können Formen und Kerne für die Gießereiindustrie aus Sand und einem anorganischen Bindemittel erstmals ohne die Notwendigkeit einer Mikrowellenbehandlung hergestellt werden.
Die diesjährige Gifa stand für Voxeljet ganz im Zeichen der Anorganik. So präsentierte das bayrische Unternehmen zusammen mit ihrem Partner Loramendi neben dem Gemeinschaftsprojekt ICP (Industrialization of Core Printing) für BMW, auch eine neue, zum Patent angemeldete, kaltaushärtende anorganische Prozesstechnologie namens Kalt-IOB vor. Beim ICP-Projekt handelt es sich um eine vollautomatisierte Fertigungsanlage, die in der BMW Leichtmetallgiesserei in Landshut im Einsatz ist. Innerhalb dieser Fertigungszelle werden Gusskerne mit anorganischen Bindemitteln gedruckt und anschließend mit einer Mikrowelle ausgehärtet. Entsprechend handelt es sich dabei um eine warme Prozesstechnologie.
Die neue Kalt-IOB-Technologie benötigt erstmals keine Mikrowelle und zeichnet sich so durch geringere Investitions- und Betriebskosten aus. Durch den Einsatz von IOB-Technologien eröffnen sich für die Gießereiindustrie zahlreiche Vorteile. So entsteht beim Abguss lediglich Wasserdampf anstelle schädlicher Gase. Dadurch reduzieren sich nicht nur die Emissionen , sondern auch die Arbeitsbedingungen in Gießereien verbessern sich.
„Effizienz steigern und Nachhaltigkeit des Metallgusses fördern“
„Die Einführung der Kalt-IOB-Technologie ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Verbreitung gedruckter Kerne und Formen mit anorganischen Bindern in der Gießereiindustrie.“ Zu diesem Schluss kommt Dr. Ingo Ederer, CEO bei Voxeljet . „Unser Ziel ist es, innovative Lösungen bereitzustellen, die nicht nur die Effizienz steigern. Sie sollen auch helfen, die Nachhaltigkeit des Metallgusses zu fördern.“
Die Merkmale der Kalt-IOB Prozesstechnik und damit hergestellter Formen und Kerne umfassen eine hohe Maßhaltigkeit und eine sehr gute Detailauflösung. Dazu kommen noch die Kantenschärfe sowie die Möglichkeit des 3D-Drucks großer Formen und Kerne. Im Gegensatz zu warmen IOB-Prozessen benötigt die Kalt-IOB Technologie von Voxeljet nach dem Druck lediglich eine Trocknung, die außerhalb der Maschine stattfindet.
So entfallen bei Kunden hohe Investions- und Betriebskosten für industrielle Mikrowellen. Das Verfahren ist grundsätzlich auf allen Voxeljet Plattformen einsetzbar. Derzeit wird es auf den VX1000 und VX1000S Druckern getestet und angeboten, eine Ausweitung des Angebotes auf die VX2000 ist in Kürze angedacht.
Die Anwendung von anorganischem Bindemittel in der Gießereiindustrie, insbesondere in der Automobilbranche, gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Angesichts der steigenden Umweltauflagen erwartet Voxeljet, dass die Nachfrage nach anorganisch gebundenen Formen und Kernen kontinuierlich steigt.
Voxeljet ist bestrebt, seine führende Rolle im Bereich umweltverträglicher 3D-Druckprozesse auszubauen und durch diese strategische Ausrichtung einen signifikanten Beitrag zum Umsatzwachstum der Voxeljet-Gruppe zu leisten. Die Kalt-IOB-Technologie ist insbesondere für den Prototypenbau und mittlere Seriengrößen geeignet und ist ab sofort kommerziell verfügbar. Interessierte Kunden haben bereits jetzt die Möglichkeit, Benchmarks zu bestellen.
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