Digital Engineering Magazin (DEM): Was bedeutet es eigentlich, eine Workstation zu „virtualisieren“?
Micheal DeNeffe: Das bedeutet einfach, dass die Rechenleistung – also die CPU- und Grafik-Performance –, die die CAD-Anwendung benötigt, nicht mehr von einer lokalen Workstation am Schreibtisch stammt, sondern von einem Server. Mittels Virtualisierungstechnologie unterstützt ein Server dabei mehrere Nutzer gleichzeitig – mit derselben Performance, die der Nutzer von einer lokalen Workstation erwartet. Die Nutzer greifen dabei mit eher leistungsschwacher Hardware, also einem Notebook oder einem Thin Client, auf die eigentliche Rechnerressource zu. Über das Netzwerk werden nur die Pixel des Bildschirminhalts „gestreamt“.

DEM: Wo liegen da die Vorteile für die Unternehmen?
Micheal DeNeffe: Das Unternehmen wie auch die IT-Abteilung profitieren etwa von der Möglichkeit, mehreren Nutzern Zugang zu CAD-Anwendungen zu bieten. Sogar Nutzer, die keinen direkten Zugriff auf das CAD haben, können auf CAD-Darstellungen zugreifen. Zudem verlassen die eventuell kritischen Daten und Modelle zu keinem Zeitpunkt das Rechenzentrum. Auch vereinfacht sich auch die Verwaltung der CAD-Workstations durch die IT, weil diese zentral im Rechenzentrum erfolgt. So lässt sich Hard- und Software leicht auf dem aktuellen Stand halten, ohne – wie bis dato üblich – auf jeden stationären Rechner einzeln zugreifen zu müssen. Ein Server ist bei gleichzeitigem Zugriff und Support von 12 bis 16 Nutzern leichter und günstiger zu betreiben als jeweils separate Workstations.
Video zum Thema MxGPU von AMD
DEM: Und welche Vorteile haben die Ingenieure?
Micheal DeNeffe: Die Design- und Entwickler-Teams haben den Vorteil, dass sie bei Bedarf überall auf ihre CAD-Daten zugreifen können, weil diese zentral auf dem Server gespeichert sind und nicht auf einer lokalen Festplatte einer einzelnen Workstation liegen. Der Ingenieur kann also vom Home-Office aus, beim Kunden oder auf Dienstreise über mobile Geräte auf den immer aktuellen Datenstand zugreifen. Ein weiterer Vorteil ist das schnelle Laden von Anwendungen und auch großer Daten. Das spart Zeit und verbessert den Workflow.

DEM: Welche Rolle spielt die neue Multiuser-FirePro-GPU von AMD dabei?
Micheal DeNeffe: Die in den Grafikkarten der Serie FirePro S7150 enthaltene Multiuser-GPU (MxGPU-Technologie) hat AMD gezielt für CAD-Anwender entwickelt. Das heißt, MxGPU ist im Gegensatz zu anderen Virtualisierungslösungen hardwarebasiert und in den Prozessor integriert. Verglichen mit softwarebasierten Lösungen bietet dies eine beständigere Performance. Da die Virtualisierung nicht durch Software gelöst ist, ist auch der Schutz vor möglichen Hacker-Angriffen höher und auch die Betriebskosten fallen gegenüber Wettbewerbsprodukten niedriger aus, da keine Nutzerlizenzen für die Virtualisierung benötigt werden.
DEM: Kann ein virtualisierte Workstation mit einem lokalen Gerät mithalten?
Micheal DeNeffe: Wenn die MxGPU-Technologie in das Unternehmensnetzwerk integriert und für CAD-Benutzung ausgelegt wird, kann der CAD-Designer dasselbe Anwendererlebnis wie von einer lokalen Workstation erwarten. Virtualisierte FirePro-Grafikkarten nutzen die gleichen Treiber wie lokale Workstations, was eine hohe Performance garantiert. Die MxGPU ist zudem in der Lage, dem Nutzer jeweils die benötigte Grafikleistung zur Verfügung zu stellen, damit er uneingeschränkt und flüssig arbeiten kann. Natürlich spielt auch die Qualität des Netzwerks eine wichtige Rolle. Je schwächer die Netzwerk-Qualität ist, desto langsamer sind die Reaktionszeiten.
DEM: Haben Sie erste Kundenreaktionen auf die neue Virtualisierungstechnologie?
Micheal DeNeffe: Unsere Kunden im Design- und Entwicklungsbereich sind extrem zufrieden mit der Performance und den Vorteilen der Virtualisierung durch MxGPU-Technologie. Besonders die konstante Performance sticht hervor. Insgesamt verzeichnen die Anwender nach dem Umstieg auf Virtualisierungstechnologie einen Anstieg ihrer Produktivität.
DEM: Herr DeNeffe, vielen Dank für das Gespräch!