14.09.2015 – Kategorie: Hardware & IT
IAA 2015: Autokauf kann in der virtuellen Realität beginnen
Die Digitalisierung des Autos beginnt für Fahrer künftig nicht erst bei Bluetooth-Schnittstellen für das Smartphone oder beim autonomen Fahren – sondern bereits bei der Visualisierung, Konfiguration und dem virtuellen Kaufprozess. Auf der diesjährigen IAA in Frankfurt präsentiert das Startup Rocket Data Intelligence GmbH erstmals eine Software, die innerhalb kürzester Zeit Autos virtuell erstellt und in 3D erlebbar macht. Die so genannte Virtual Reality Content Machine (VRCM) greift dafür auf CAD-Daten zurück und erzeugt fotorealistische Bilder und Videos von Fahrzeugen.
Die Digitalisierung des Autos beginnt für Fahrer künftig nicht erst bei Bluetooth-Schnittstellen für das Smartphone oder beim autonomen Fahren – sondern bereits bei der Visualisierung, Konfiguration und dem virtuellen Kaufprozess. Auf der diesjährigen IAA in Frankfurt präsentiert das Startup Rocket Data Intelligence GmbH erstmals eine Software, die innerhalb kürzester Zeit Autos virtuell erstellt und in 3D erlebbar macht. Die so genannte Virtual Reality Content Machine (VRCM) greift dafür auf CAD-Daten zurück und erzeugt fotorealistische Bilder und Videos von Fahrzeugen.
Kunden können mit der Software ihr Traumauto bereits zu Hause auf ihrem Smartphone, Tablet oder Computer erstellen und nach ihren Wünschen in einer neuen Dimension konfigurieren. Beim Händler können sie dann auf riesigen Powerwalls oder mit Videobrillen (Head Mounted Displays) in ihren Traumwagen eintauchen. Automobilhersteller können durch diese neue Technologie die Zeit und die Kosten für visuelle Inhalte um rund 50 Prozent im Vergleich zu traditionellen Verfahren reduzieren. Die Software erlaubt ihnen zudem eine Echtzeitmarktforschung, die direkt in die Produktentwicklung und ein effizienteres Upselling einfließen kann.
Kubilay Topal, Geschäftsführer des Startups Rocket Data Intelligence, setzt die Oculus-Datenbrille auf. Vor sich sieht er den Innenraum eines Audi RS7 – und zwar derart echt, dass er theoretisch nach dem Schalthebel oder dem Lenkrad greifen könnte. Kann er aber nicht. Denn seine Hände halten ein iPad, auf dem er über eine Konfigurator-App die Farbe der Polsterung oder das Leder des Lenkrads wechselt. Sein Kollege verfolgt das Ganze mit einer 3D-Brille, mit der er auf eine Fernsehwand in der Größe eines Schaufensters guckt; die Powerwall. Topal nimmt die Datenbrille ab. „Uns ist es nicht nur gelungen, drei Industrien zu kombinieren: Entertainment, Automotive und Big Data. Wir haben es geschafft, Fotograf, Kameramann und Beleuchter zu digitalisieren. Und wir haben die besten Einstellungen, Lichtsetups und Environments herausdestilliert und skalierbar in eine Software gepackt. Komplett computergenerierte Renderings in Echtzeit und dieser Qualität gab es in der Automobilbranche in der Geschwindigkeit von CAD bis zur fertigen Visualisierung bislang noch nicht. Von nun an wird die Customer Journey zur Datenreise. Der Weg des Käufers zu seinem Traumauto beginnt mehr denn je im Internet“, erklärt der 35-Jährige.
Virtual Reality Content Machine (VRCM) als Herzstück
Herzstück dieser Technologie ist die Virtual Reality Content Machine. Diese neuartige Software rendert Visualisierungen nicht wie gewohnt über die CPU, sondern greift auf ein GPU Accelerated Rendering zurück. Das bedeutet: Bilder werden nicht länger über den Hauptprozessor eines Computers berechnet, sondern über leistungsstarke Grafikprozessoren. „Diese Methode ist nicht nur viel schneller, sondern auch gerade für Händler einfach einzusetzen. In Sachen Hardware braucht er im Prinzip nur einen Gaming PC, um die VRCM zu nutzen“, erklärt Topal. Neben der einfachen, rechnerbasierten On-Site-Variante bietet Rocket Data Intelligence Herstellern die VRCM für den weltweiten Einsatz auch vertikal skalierbar und zentral gesteuert aus einer GPU Cloud an.
Mehrwerte für die Automobilhersteller liefert die neue Lösung jedoch noch ganz andere: Ebenfalls von Rocket Data Intelligence entwickelte Datenlösungen, die sich mit der Virtual Reality Content Machine kombinieren lassen, prüfen automatisiert die CAD-Fahrzeugdaten im Vorfeld auf Product Correctness und in Echtzeit auf ihre technische Baubarkeit. Sie reduzieren somit signifikant die Vorlaufzeiten der Produktvisualisierungen. Zusammen mit den Daten, die durch das Kundenverhalten während des Konfigurierens durch die neue Software analysiert werden, liefern die Lösungen in Echtzeit verwertbare Informationen für Marketing und Produktentwicklung. Dies verbessert die Effizienz und Automatisierung in frühen Produktionsphasen.
Kundenverhalten wird noch vorhersehbarer
Diese Form der Datenerfassung und -auswertung erlaubt frühzeitig, ins Feld der Predictive Analysis einzusteigen, um Kundenverhalten vorherzusehen. So können Hersteller in Kombination mit historischen Verkaufsdaten etwa ableiten, welche Ausstattungen bei welchen Modellen von welcher Zielgruppe gefragt sind und auch in Zukunft gefragt sein werden – und welche wiederum aus Sicht der Produktions- und Modellplanung für eine effiziente Deckungsbeitragsstrategie sinnvoll sind.
Zusammen mit anderen Herstellerinformationen erschließen sich die Autobauer eine neuartige Form der intelligenten Datenverschmelzung und Verarbeitung (Data Intelligence). Topal: „Autohersteller sehen über unsere Lösungen direkt, welche Kundengruppen was bevorzugen. So können sie Vorschläge unterbreiten, welche Konfiguration einem ähnlichen Kunden zusätzlich gefallen könnte, und können diese Produkte auch wieder unmittelbar und passgenau visualisieren – das ist fast wie ‚Amazon für die Autoindustrie‘.“
Stand auf New Mobility World
Auf der IAA präsentiert Rocket Data Intelligence seine Lösungen im Rahmen der New Mobility World in Halle 3.1. Dieser neue Bereich in der Messe umfasst alle Aspekte der künftigen Mobilität: Auf rund 18’000 Quadratmetern Hallenfläche werden hier die neuesten Innovationen rund um Themen wie automatisiertes Fahren, Connected Car, Elektromobilität oder innovative urbane Verkehrskonzepte präsentiert. Am Messestand (B23) von Rocket Data Intelligence können Fachpublikum (ab 17.09.2015) und Besucher (ab 19.09.2015) in die faszinierenden Möglichkeiten der virtuellen Realität rund ums Automobil eintauchen.
Teilen Sie die Meldung „IAA 2015: Autokauf kann in der virtuellen Realität beginnen“ mit Ihren Kontakten:
Zugehörige Themen:
Visualisierung & VR