11.08.2015 – Kategorie: Hardware & IT
Euromold: „Back to the Roots“
Zur 22. Euromold ändert sich einiges. Anstatt des gewohnten Termins am Standort Frankfurt am Main findet die Fachmesse erstmals im September in Düsseldorf statt. Was den Veranstalter dazu bewogen hat und welche Änderungen es im Messekonzept gibt, erläuterten uns die Geschäftsführer der DEMAT Diana Schnabel und Dr.-Ing. Eberhard Döring.
Digital Engineering Magazin (DEM): Nach über zwanzig Jahren in Frankfurt zieht die DEMAT mit der Euromold dieses Jahr nach Düsseldorf um. Auch der Termin hat sich geändert. Anstatt Ende November/Anfang Dezember findet die Euromold nun vom 22. bis 25. September statt. Was waren die Gründe für diese Schritte?
Diana Schnabel: Unsere Gründe waren vielfältig: wenn sie solch eine große Messe durchführen, setzt das ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen dem Anbieter des Geländes und uns als Veranstalter voraus. Dieses Vertrauen konnten wir leider nicht mehr entdecken. Außerdem hatten Aussteller und Besucher viele Wünsche – diese können wir nun in Düsseldorf endlich umsetzen.
DEM: Wie haben die Aussteller darauf reagiert? Mit wie vielen Ausstellern rechnen Sie in Düsseldorf?
Dr.-Ing. Eberhard Döring: Insgesamt sehr positiv. Nach anfänglichem Erstaunen stellten alle fest, dass Düsseldorf zahlreiche Vorteile bietet: alle Hallen sind ebenerdig und nebeneinander. Viele Durchgänge sorgen für eine zusammenhängende Ausstellungsfläche. Dann haben wir zusammen mit den Ausstellern das Euromold-Konzept geschärft, mit einer Neuordnung der Produktbereiche und einer besseren Anordnung der Aussteller in den Hallen. Das bisherige Feedback stimmt uns sehr positiv. Insgesamt rechnen wir mit zirka 420 Ausstellern.
DEM: Welche Änderungen gibt es beim Messekonzept der Euromold?
Diana Schnabel: Wie erwähnt, haben wir das Produktspektrum gestrafft: Design, digitale Produktentwicklung, Werkzeug- und Formenbau, Produktion und Zulieferer, additive Fertigung und 3D-Druck. Daneben haben sich die Aussteller gewünscht, den für die Euromold typischen „Bazarcharakter“ wieder mehr zu leben. Damit können Standnachbarn die gesamte Prozesskette darstellen und dem Kunden optimale Lösungen anbieten. Für die Euromold bedeutet das ein Stück weit „back to the roots“.
DEM: Mit der Moulding Expo, Euromold und formnext finden dieses Jahr drei Messen für den Bereich Werkzeug- und Formenbau statt. Kann die Branche überhaupt so viele Veranstaltungen vertragen?
Dr.-Ing. Eberhard Döring: Die Euromold ist eigentlich keine Branchenmesse. 3D-Druck, Werkzeug- und Formenbauer, Designer, Softwareleute und Werkzeugmaschinen-Anbieter entstammen ganz unterschiedlichen Branchen. Gemeinsam sorgen sie aber dafür, dass Ideen zu marktreifen Produkten werden. Die Moulding Expo fokussiert sich auf die Branche „Werkzeug- und Formenbau“ und hat sich deswegen regional im Herzen dieser Branche positioniert.
DEM: Welche Themenbereiche stehen bei der „neuen“ Euromold im Mittelpunkt?
Diana Schnabel: Eines der großen Zukunftsthemen auf der Euromold 2015 ist die digitale Produktentwicklung. Damit sind die softwareunterstützten Bestandteile der Produktentwicklung gemeint. Ein Beispiel: 3D-Druck bietet mittels Bionik ganz neue Möglichkeiten. Dafür benötigt man aber teilweise völlig andere Software. Genau das wird Jeff Kowalski, SVP & CTO von Autodesk (USA) in seiner Keynote eindrucksvoll erläutern. Wir laden Sie herzlich ein, diese zu besuchen – sämtliche Keynotes sind für alle Messebesucher ohne Aufpreis zugänglich.
DEM: Additive Fertigungsverfahren liegen im Trend und entwickeln sich für die Fertigungsindustrie immer mehr zu einer interessanten Alternative zu traditionellen Herstellungsverfahren. Welche Rolle spielen additive Technologien auf der Euromold und wie sehen die Aktivitäten der Hersteller auf der Messe aus?
Dr.-Ing. Eberhard Döring: Diese Verfahren sind seit jeher einer der Kernbereiche der Euromold. Nicht ohne Grund ist die Euromold die weltweit umfassendste Messe dazu. Um Additive Manufacturing herum entsteht gerade ein Ökosystem, das die von ihnen beschriebene Entwicklung erst möglich macht. Darum hat Terry Wohlers, der vermutlich weltweit profundeste Kenner der Branche, ein Konzept erarbeitet, wie dieses Ökosystem auf der Euromold künftig gespiegelt wird. Gemeinsames Ziel: die Euromold muss hier stets die Speerspitze der technologischen und kommerziellen Entwicklungen sein.
DEM: Frau Schnabel, Herr Dr. Döring,
vielen Dank für das Gespräch.rt |
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