02.06.2022 – Kategorie: Fertigung & Prototyping
CPQE: Wird das der neue Industriestandard?
Viele Unternehmen arbeiten bei der Produktkonfiguration meist mit getrennten Systemen für das Product Lifecycle Management (PLM) und Configure, Price, Quote (CPQ). Das muss nicht sein: Der PRO.FILE-Produktkonfigurator verzahnt erstmals beide Systeme, anstatt eine weitere Schnittstelle zu schaffen. Das beschleunigt die gesamte Produktentwicklung.
CPQE als Lösung: Zeit ist Geld. Das gilt überall und in jeder Branche. In der produzierenden Industrie ist es im Wesentlichen die Komplexität der technologischen Systeme, die den zeitlichen Aufwand in Konstruktion und Fertigung verursacht. Diese Systeme sind oftmals über Jahrzehnte hinweg gewachsen und haben sich in dieser Zeit an die jeweiligen Anforderungen angepasst.
Bisher Insellösungen statt Gesamtkonzept
Für eine fachkundige Planung arbeiten Planer und Konstrukteure sowohl mit der Software für das Product Lifecycle Management (PLM) als auch in späteren Phasen mit dem CPQ-Programm (Configure, Price, Quote). Gerade der Vertrieb verlässt sich am Ende der Projektentwicklung auf ein effizientes CPQ. Die meisten Unternehmen arbeiten heutzutage jedoch noch weiterhin mit E-Mail-Inhalten oder Tabellenkalkulationen und müssen viele Arbeitsschritte manuell immer wieder aufs Neue erstellen. In der Konstruktion gehört das wiederholte Exportieren und Einpflegen von verschiedenen Produktdaten und -aktualisierungen zu den Routineaufgaben: ein fehleranfälliger Prozess, der Zeit und folglich Geld kostet. Gerade bei wiederkehrenden Schritten wünschen sich Unternehmen eine Schnelltaste.
Unternehmen arbeiten auch häufig mit einzelnen Applikationen und in Daten-Silos, obwohl PLM und CPQ prozesstechnisch miteinander verbunden sind. Im schlimmsten Fall werden durch den Einsatz von Insellösungen Produkte oder Preise versprochen, die im Nachgang nicht realisierbar sind. Auch brauchen Konstruktions-Teams mehrere Wochen, um überhaupt erst ein angefragtes Angebot erstellen zu können. Dabei gibt es nun eine innovative Gesamtlösung am Markt, die PLM und CPQ ineinander integriert.
CPQ plus Engineering = CPQE
Der integrative Ansatz eines Produktkonfigurators, der CPQ und PLM nahtlos vereint, steigert die Effizienz durch Prozessverschlankung. Der Karlsruher PLM-Spezialist Procad hat gemeinsam mit dem Tochterunternehmen Acatec einen solchen Produktkonfigurator in einer standardisierten Form entwickelt. Mit ihm sind alle Prozesse durchgängig digital; zudem lassen sie sich vorkonfigurieren, um Zeit zu sparen. Das ist ein großer Vorteil für die Anwender – vom Vertrieb bis hin zur Produktion. Aus CPQ wird mit dem Zusatz „Engineering“ ein „CPQE“. Konstrukteure können nun auf regelbasierter Arbeit aufbauen und ihre Arbeit um das Fünffache beschleunigen. Zudem haben sie mehr Zeit für komplexere Aufgaben.
Die Implementierung kostet Unternehmen nur einen Bruchteil der für solche Lösungen üblichen Anschaffungskosten. Der Return-of-Investment (ROI) ist nach einigen Wochen bereits erreicht.
Prozesse verschlanken
Die Produktentstehung ist der Start des Lebenszyklus der Produkte – egal, ob es sich um Pumpen, Motoren, Komponenten einer Sondermaschine oder eine komplette technische Großanlage handelt. Zum Alltag vieler technischer Unternehmen gehören die Anpassung und Erweiterung bestehender und bewährter Grundkomponenten eines Produktes an die spezifischen Anforderungen des Kunden. Hier kommt es darauf an, auf Vorlagen zurückzugreifen, die bereits an anderer Stelle erstellt wurden.
Immer wieder kommt es in Fertigungsbetrieben vor, dass Arbeitsabläufe stocken. Viele Arbeitsschritte erfolgen manuell, Konstrukteure setzten jede Anfrage individuell und neu auf. Gerade für wiederkehrende Prozessschritte ist das Mehraufwand, der nicht sein muss.
Außerdem sind die getrennten Datensilos und die manuelle Übertragung von Informationen nicht nur zeitintensiv, sie bergen auch großes Risiko für Fehler.
Es gilt die Prozesse so schlank wie möglich zu gestalten, sowie in weniger Zeit und mit weniger Aufwand der Konstrukteure die Nachfrage zu bedienen.
CPQE: Konfiguration und Konstruktion kombiniert
Der neue PRO.FILE-Produktkonfigurator bringt PLM und CPQ auf eine einzige Datenbasis und sprengt als Gesamtlösung erstmals die Systemgrenzen. Mit dem nahtlosen Zusammenspiel von CPQ und Produktdatenmanagement (PDM) können Unternehmen ihre Produkte einfach und schnell direkt im PLM-System konfigurieren und gleichzeitig alle Daten und Dokumente bis zur Fertigungsstückliste in einem System haben. Das ist eine enorme Effizienzsteigerung entlang des gesamten Produktlebenszyklus – von der Produktkonfiguration durch den Kunden am Point of Sale über die Produktion bis zum Betrieb des Produkts.
Von der Konfiguration direkt in die Fertigung
Bereits existierende Konfiguratoren bieten nur eine begrenzte Auswahl an Teilen, die im System vorliegen müssen und bereits konstruiert worden sind. Mit dem PRO.FILE-Produktkonfigurator ist das allgemeine Produkt zwar hinterlegt, wird beim Konfigurieren aber individuell und mit kundenspezifischen Sonderwünschen im CAD-System erzeugt. Ein Beispiel: Ein Kunde wünscht ein Lenkrad mit einem Sonderumfang von 46,5 Zentimeter. Das ursprüngliche Lenkrad wird im Konfigurator als neue Version angelegt, und die Maße werden entsprechend verändert. Das konfigurierte Produkt wird in das CAD-System geladen und erzeugt – samt Stückliste und der regelbasierten Konfiguration. Stückliste und Modellzeichnung werden ebenfalls automatisch im PLM-System PRO.FILE gespeichert.
Außerdem lässt sich die Stückliste, inklusive Dokumente und CAD-Daten, durch eine Schnittstelle direkt ins ERP-System übertragen – ohne manuellen Mehraufwand. So beschleunigt das erste PLM-System mit integriertem Produktkonfigurator von PRO.FILE PLM-Prozesse und somit die gesamte Digitalisierung für die Produktentstehung.
Der Autor Gerhard Knoch ist Geschäftsführer der Procad-Gruppe.
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