14.12.2015 – Kategorie: Hardware & IT
CAM im Werkzeug- und Formenbau
Mit den Baumaschinen von Terex Compact Germany lässt sich einiges bewegen. Die Maschinen kommen im Straßen- und Bergbau ebenso zum Einsatz wie im Steinbruch oder im Garten- und Landschaftsbau. Dabei erfüllt die neueste Generation nicht nur auf technischer Seite höchste Ansprüche. Das Tüpfelchen auf dem i bilden optische Feinheiten wie das ansprechende Design der Innenverkleidung. Von Ulrike Keller
Leistungsfähiger bei geringerem Kraftstoffverbrauch, temperaturgesteuerte Umkehrlüfter, mehrere voneinander unabhängige Zusatzsteuerkreise und ein vereinfachter Zugang zu Servicekomponenten – die Terex-Baggergeneration 2014 ist topmodern und hebt sich deutlich von ihren Vorgängermodellen ab. Auch der äußere Eindruck stimmt. So sticht beispielsweise beim neuen Midi-Raupenbagger TC 125 die saubere Verarbeitung der Innenverkleidung ins Auge. „Die Zeiten, in denen Baumaschinen einfach nur funktional sein mussten, sind definitiv vorbei“, erklärt Bodo Deuster, der bei der Terex Compact Germany GmbH die Qualität der Baumaschinen überprüft. „Unsere Kunden legen großen Wert auf ein ansprechendes Äußeres. Das Gesamtbild muss passen.“ Deshalb sollten auch nach Prüfung des ersten Prototypen vom TC 125 noch Details wie Ecken und Übergänge bei den Kunststoffteilen der Innenkabine verfeinert werden. Unterstützung holte sich Terex hierfür bei der Firma Hopf Kunststofftechnik aus dem württembergischen Ottmarsheim.
Kompetenter Ansprechpartner im Formenbau
Wer bei den Themen Thermoformen sowie Behälter- und Apparatebau einen kompetenten Ansprechpartner sucht und auf umfangreiche Serviceleistungen bei Konstruktion und Fertigung setzt, ist bei Hopf Kunststofftechnik an der richtigen Adresse. Die Firma wurde 1969 von Manfred Hopf gegründet. Heute teilt sich der Seniorchef die Unternehmensführung mit seinen beiden Söhnen Bernd und Jürgen. Alle Tiefziehwerkzeuge werden hausintern gefertigt. Das war nicht immer so. „Nach der Anschaffung der ersten Tiefziehmaschine 1985 konnten wir zwar einfache Werkzeuge, die sich aus 2D-Zeichnungen ableiten ließen, selber fertigen, aber auf komplexen 3D-Formen basierende Werkzeuge mussten wir immer noch zukaufen“, so Bernd Hopf, der als kaufmännischer Geschäftsführer des Familienunternehmens stets die finanzielle Seite im Blick behält. „Auch beim Beschnittfräsen waren die Wartungs-, Personal- und Materialkosten definitiv zu hoch. Sämtliche Aufgaben ließen sich nur aufwändig über Teach-in-Verfahren lösen. Der Maschinenbediener musste die Werkzeuge manuell positionieren und anstellen.“
Weg vom Teach-in-Verfahren dank neuer Software
Zum Glück kennt man sich in der Welt der Werkzeug- und Formenbauer und tauscht sich über Probleme und Erfahrungen aus. „Probiert doch mal die CAD/CAM-Software von Tebis“ – dieser Ratschlag war häufiger zu hören. „Dies haben wir dann auch gemacht. Das ist jetzt 14 Jahre her. Wir haben unsere Entscheidung nie bereut“, erläutert Jürgen Hopf, der technische Geschäftsführer des Unternehmens. „Tiefziehen kann jeder. Aber wenn es um die effektive Fertigung von Werkzeugen geht, braucht man ein System wie Tebis. Unsere Arbeitsprozesse sind mit denen von früher nicht mehr vergleichbar. Für die Fertigung eines Werkzeugs und den anschließenden Beschnitt benötigten wir bisher eine ganze Woche. Das Ganze haben wir mit Tebis sage und schreibe auf einen Tag reduziert. Dadurch können wir jetzt die Fertigung der Werkzeuge komplett bei uns vornehmen und müssen keine Aufträge mehr nach außen vergeben. In der Folge haben wir sehr viel in Maschinen investiert.“
Heute verfügt die Firma mit ihren derzeit 53 Mitarbeitern über einen beachtlichen Maschinenpark, zu dem acht Tiefzieh- und zwölf Fräsmaschinen gehören. Programmiert werden alle Bauteile an mittlerweile drei Tebis-Arbeitsplätzen. Hopf nutzt unter anderem Module der Flächenkonstruktion sowie die Module zur 3+2-achsigen NC-Programmierung und zum 5-achsigen Beschnittfräsen. „Die verschiedenen Bearbeitungen lassen sich wunderbar kombinieren und die Schablonentechnik erleichtert uns die Arbeit. Änderungen an Bohrungen und Konturen gehen auf Knopfdruck und stehen sofort allen Anwendern zur Verfügung. Dadurch ist die Maschinenauslastung besser planbar. Auch die Oberflächenqualität stimmt und die Programme laufen fehlerfrei. Insgesamt haben sich unsere Fertigungszeiten spürbar verkürzt. Im Bereich Freiformflächen ist die CAD/CAM-Software für uns das richtige Programm“, zeigt sich Jürgen Hopf zufrieden, der selbst leidenschaftlicher Programmierer ist und täglich mit dem System arbeitet. Sein abschließendes Resümee: „Wenn wir Tebis nicht im Einsatz hätten, würde es uns heute in dieser Form und Größe nicht geben.“
Eine Software, mehrere Akteure
Tebis versteht sich als Softwarelieferant und Dienstleister gleichermaßen und reagiert flexibel auf spezifische Kundenanforderungen. Auch bei Hopf Kunststofftechnik schätzt man die gute, kompetente und freundliche Betreuung der Kunden. Hierzu Bernd Hopf: „Als die Anfrage von Terex kam, wussten wir, dass wir auf den Anbieter zählen können. Gemeinsam haben wir innerhalb kürzester Zeit die bestmögliche Lösung gefunden, um unser Ziel schnell zu erreichen und eine qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern.“ Und tatsächlich ist die Fertigung der Innenkabine des TC 125 ein Paradebeispiel dafür, dass sich externe Dienstleistungen reibungslos in firmeninterne Prozesse integrieren lassen. Dazu erklärt Jürgen Hopf: „Weil kein CAD-Datensatz verfügbar war, sollten die Kunststoffteile des Prototypen digitalisiert und die Flächen anschließend rückgeführt werden. Die Übergänge musste man gemäß den Angaben des Kunden neu konstruieren. Wir haben sogar die Seitenteile verlängert, um ein einheitliches Farbbild zu bekommen. Da Flächenrückführung nicht zu unserem Portfolio gehört, haben wir den gesamten CAD-Part an Tebis übergeben. Die NC-Programme wiederum stammen von uns. So konnten wir Terex den kompletten Prozess anbieten. Das Ganze war innerhalb von vier Wochen abgeschlossen.“ (rt)
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