28.07.2011 – Kategorie: Fertigung & Prototyping, Hardware & IT

BIBB: Neue Ausbildungsberufe im Konstruktionsbereich

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Ohne sie läuft so gut wie nichts: Immer dann, wenn ein neues Produkt — egal ob Fön, Auto oder Werkzeugmaschine — entworfen, gestaltet und konstruiert werden muss, ist die Arbeit von Technischen Zeichnern gefragt. Aber das gute, alte Zeichenbrett hat ausgedient, moderne CAD-Technik sowie zwei- und dreidimensionales Konstruieren gehören längst zum Standard. Um diesen veränderten technologischen und arbeitsorganisatorischen Abläufen bereits in der Ausbildung gerecht zu werden, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sachverständigen der Sozialpartner und Vertretern der Länder zwei neue, hochmoderne Ausbildungsberufe im Konstruktionsbereich erarbeitet. Die neuen Ausbildungsordnungen Technische/-r Produktdesigner/-in und Technische/-r Systemplaner/-in treten am 1. August in Kraft. Sie lösen die „alte“ Ausbildung zum Technischen Zeichner ab. Im vergangenen Jahr haben rund 3’000 Auszubildende in diesem Bereich einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden liegt bei knapp 40 Prozent.


Das „Erbe“ des Technischen Zeichners treten zwei Konstruktionsberufe an, die durch gemeinsame Inhalte während des ersten Ausbildungsjahres eng miteinander verbunden sind. Anschließend gliedern sich die Ausbildungen in unterschiedliche Fachrichtungen.


Technische Produktdesigner/-innen erstellen nach Gestaltungs- und Kundenvorgaben mit Hilfe von computergestützten Konstruktionsprogrammen 3-D-Datensätze und technische Dokumentationen für die Fertigung von Produkten:



  • In der Fachrichtung Produktgestaltung und -konstruktion werden mit Hilfe von CAD-Systemen zum Beispiel Konsumgüterprodukte wie Autos, Staubsauger oder Küchenmöbel konstruiert. Gestalterische Aspekte fließen verstärkt in die Aufgabenstellung ein. Arbeitsplätze bieten Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen von Industrieunternehmen, Konstruktions- und Ingenieurbüros, insbesondere des Automobil-, Flugzeug-, Möbel- und Innenausbaus, sowie die Medizintechnik und die Konsumgüter- und Verpackungsindustrie.

  • In der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion werden mit Hilfe von CAD-Systemen detaillierte Konstruktions- und Montagepläne erstellt. Beschäftigungsmöglichkeiten bieten Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen, insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau, im Apparate-, Schiffs-, Fahrzeug- und Flugzeugbau sowie in der Verpackungsindustrie.

Die Arbeit von Technischen Systemplanern/Technischen Systemplanerinnen konzentriert sich im Wesentlichen auf die Konstruktion von technischen Ausrüstungen für Gebäude und Anlagen. Hierzu fertigen sie ebenfalls mit Hilfe von CAD-Programmen technische Unterlagen für die Herstellung und Montage von Gebäudetechnik an. Je nach Fachrichtung sind sie auf unterschiedliche Gewerke spezialisiert.


Unterschieden wird dabei zwischen den Fachrichtungen Versorgungs- und Ausrüstungstechnik, Stahl- und Metallbautechnik und Elektrotechnische Systeme. Nachgefragt werden Technische Systemplaner in Konstruktions-, Planungs- und Ingenieurbüros, die sich mit Herstellung, Montage und Betrieb von Gebäude- und Anlagentechnik, Stahl-, Fassaden- und Metallbautechnik sowie mit Elektroinstallationen befassen.


Bild: CAD-Konstrukteure bei der Arbeit. Quelle: Miele


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